„Sprachmittlung kann Integrationspfeiler sein“ – Jahrestagung Migration des Paritätischen Gesamtverbandes

Am 28. und 29.09.2018 fand die Paritätische Jahrestagung Migration 2018 des Paritätischen Gesamtverbandes in Berlin statt. Sprachmittlung nahm eine zentrale Rolle ein, da sich die Tagung dem Motto „Viele gemeinsame Sprachen – vom Wert der Mehrsprachigkeit in der Einwanderungsgesellschaft“ widmete.

Schon beim Grußwort zum Auftakt der Veranstaltung betonte Aydan Özoğuz, MdB und ehemalige Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, die Bedeutung von Sprachmittlung. „Sprachmittlung kann ein Integrationspfeiler sein, wenn es in den richtigen Strukturen gefestigt ist“, sagte die SPD-Politikerin. Sie kritisierte, dass es auf Grund fehlender Integration in die Regelsysteme kaum Einsatzmöglichkeiten im Gesundheitswesen gebe, wo Sprachmittlung am dringendsten gebraucht werde.

Christoph Breitsprecher, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Psychosoziale Medizin diskutierte mit den Vertreter/-innen der Mitgliedsverbände die aus dem Forschungsprojekt „ZwischenSprachen“ entwickelte Mindest-Qualitätsstandards für die Qualifizierung von Sprachmittlern in der Betreuung und Begleitung von Flüchtlingen. Dabei wurden mit Hilfe wissenschaftlicher Methoden wichtige Grundlagen für die Professionalisierung der Sprachmittlung in der sozialen Arbeit gelegt. Die empirische Analyse des Projekts leistet einen wichtigen Beitrag. Die Qualitätsstandards sind aber weit unter dem Niveau von SprInt angesiedelt  und zeugen von der breiten Diversität der Sprachmittlungslandschaft in Deutschland. Trotzdem ist es in Zusammenarbeit mit zahlreichen Expert/-innen gelungen einen wissenschaftlich gesicherten Vorschlag für Mindest-Standards für die Qualifizierung von Sprachmittelnden zu schaffen, die einen wichtigen Schritt auf dem Weg der Professionalisierung von Sprachmittlung und der Schaffung eines Berufsbildes sein können. Als Netzwerk möchten wir den Charakter des Mindest-Qualitätsstandards betonen.